Es gibt deutliche Anzeichen dafür, dass niedrige Konzentrationen an Zink auftreten, wenn wir gleichzeitig an Depressionen leiden. Sowohl bei leichten als auch bei schweren Formen von Depression treten Abweichungen der Zinkkonzentration vom Normwert auf.
Korrelation zwischen Zinkmangel und Depressionen
In einer Studie von 2010 wurden 23 depressive, aber ansonsten gesunde Probanden untersucht. Ihre Ernährungsgewohnheiten wurden unter die Lupe genommen, um herauszufinden, ob eine verminderte Zinkaufnahme bestand und eine Blutprobe wurde ebenfalls untersucht, um die tatsächliche Konzentration an Zink festzustellen.
Die Ergebnisse dieser 23-köpfigen Gruppe wurden dann mit denen einer größeren Gruppe (insgesamt 285) von Testpersonen verglichen, bei denen keine schwerwiegenden depressiven Zustände festgestellt wurden.
Die Ergebnisse lauteten:
- In der Gruppe der depressiven Probanden (DP) waren Zinkaufnahme und Zinkkonzentration vermindert
- DP aß weniger rotes Fleisch und Hühnchen – typische Quellen für Zink
- Die Ernährungsgewohnheiten unterschieden sich davon abgesehen nicht
Die Studienleiter fassten zusammen:
… the serum zinc levels are inversely correlated to depression scales.
Bei depressiven Zuständen sind also in der Regel unsere Zinkkonzentrationen vermindert.
Kann eine Zinksupplementation Depressionen bekämpfen?
Korrelation ist immer schön und gut. Viel interessanter ist für uns aber natürlich die Frage, ob wir Depressionen mit einer Zinksupplementation bekämpfen können.
Im Tierversuch lautet die Antwort offenbar ja. In dieser Studie von 2009 wurden Ratten untersucht. Sie wurden zunächst einem Zinkmangel ausgesetzt und anschließend 2 Wochen lang mit Zink versorgt. In der Folge stieg natürlich die Zinkkonzentration im Serum der Ratten, was in einer Normalisierung des Verhaltens der Tiere mündete, welches während des Zeitraumes des Zinkmangels als abnormal eingeordnet wurde.
Die Studienleiter führten die Normalisierung des Verhaltens durch die Supplementation mit Zink auf einen neurochemischen und metabolischen Effekt auf den Hippocampus zurück:
It is likely that the neurochemical and metabolic changes in the hippocampus, which may be associated with abnormal corticosterone secretion, is the base of abnormal behavior associated with neuropsychological symptoms in zinc deficiency.
Inwieweit haben diese Studienergebnisse aber eine Bedeutung für uns Menschen?
In einer anderen Studie wurden depressive Patienten mit einem Antidepressiva behandelt und erhielten zusätzlich:
- 25 mg Zink täglich (Zink-Gruppe – ZG)
- ein Placebo (Placebo-Gruppe – PG)
Insgesamt waren 44 Probanden an dieser Studie beteiligt, die sich über einen Zeitraum von 12 Wochen erstreckte. Das Ausmaß der Depression wurde an Hand der HDRS (Hamilton Depression Rating Scale) eingeschätzt. Das Resultat:
Zinc supplementation significantly reduced HDRS compared to placebo.
Gut möglich, dass hier aber die Kombination aus Antidepressivum und Zink entscheidend war und nicht die Zinksupplementation alleine.
In dieser Studie von 2015 wurde jedoch einzig die Auswirkung einer Supplementation mit Zink auf Patienten mit depressiven Symptomen untersucht.
- Die Studie dauerte ebenfalls 12 Wochen
- 30 mg Zink erhielten die Teilnehmer täglich
- 46 Probanden nahmen an der Studie teil
Hier konnte schließlich gezeigt werden, dass eine Zinksupplementation alleine ebenfalls depressive Symptome lindern kann, was hier durch den BDI-Score (Back Depression Inventory Score) ausgedrückt wurde:
BDI scores declined in both the groups at the end of the study, but reduction in the zinc-supplemented group was significantly higher than the placebo group.
Ähnliche Ergebnisse wurden übrigens auch in dieser Studie erzielt – mit gerade einmal 7 mg Zink täglich.
Fazit: Zink hilft bei Depressionen
Ähnlich wie bei Vitamin D geht es auch bei Zink darum den Normbereich zu erreichen. Sobald dieser erreicht wurde und ein Zinkmangel damit nicht mehr bestand, konnte bisher keine Studie einen positiven Effekt einer Zinksupplementation auf Depressionen zeigen.
Beachtet werden sollte dabei auch, dass die meisten Studien Zink im Zusammenhang mit Antidepressiva, einer Ernährungsumstellung und/oder Sport untersuchten.
Bei gleichzeitig vorliegender Depression und einem Mangel an Zink macht es aber definitiv Sinn diesen Mangel zu begleichen, um auch positive Effekte auf die Depression erfahren zu können.
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