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2 Jahre Crossfit – Mein Erfahrungsbericht

Mai 4, 2016 by Michael Brauer 4 Comments

Crossfit ErfahrungenIn diesen Wochen ist so etwas wie das große Reinemachen auf Fit Strong Sexy angesagt. Nachdem ich vor zwei Wochen mein Marathonprojekt beendet und diese Woche meine Ernährung von Low Carb auf Vegan umgestellt habe, ist nun das nächste meiner großen Projekte dran: Nach 2 Jahren trete ich kürzer beim Crossfittraining.

Inhaltsverzeichnis

  • Keypoints in „2 Jahre Crossfit: Mein Erfahrungsbericht“
  • 1. Deshalb habe ich 2 Jahre lang Crossfit gemacht
  • 2. Die Vorteile von Crossfit
  • 3. Die Nachteile von Crossfit
  • 4. Warum mache ich jetzt nur noch sporadisch Crossfit?

Keypoints in „2 Jahre Crossfit: Mein Erfahrungsbericht“

Gesamtlesezeit: ca. 10min

  • Wie jedes Trainingssystem hat auch Crossfit seine Vor- und Nachteile
  • 2 Jahre Crossfit sind genug, ich brauche etwas Neues

1. Deshalb habe ich 2 Jahre lang Crossfit gemacht

Inzwischen widme ich mich schon seit mehr als 10 Jahren verschiedenen Sportarten und es passiert mir immer wieder, dass ich nach einer gewissen Zeit einfach etwas Neues machen will. Vor 2 Jahren war dieser Punkt gekommen und ich suchte nach etwas, das ich noch nicht kannte. Zwar gab es damals schon einen kleinen Trend in Richtung Crossfit, aber der war längst nicht so groß wie er momentan ist.

Als ich anfing war die Anzahl der Crossfitboxen in Deutschland noch überschaubar, so dass ich mit WODs und Tipps aus dem Internet startete.

Das Konzept gefiel mir sehr gut und der Ansatz, sich bei jedem Workout neuen Herausforderungen zu stellen und persönliche Rekorde erzielen zu wollen, passte damals zu mir.

Nach 2 Jahren Benchmark-WODs, Snatches und Co. ist es an der Zeit weiterzuziehen und mein Crossfitprojekt als abgeschlossen zu betrachten – aber natürlich nicht, ohne einen persönlichen Erfahrungsbericht darüber zu veröffentlichen.

2. Die Vorteile von Crossfit

Crossfit hat viel Gutes für das Fitnesstraining von Hobbysportlern getan. Viele Old-School-Methoden wurden wiederentdeckt und besonders die Übungsauswahl hat einige Freizeitsportler in die richtige Richtung geführt. Hier sind die meiner Meinung nach größten Vorteile von Crossfit:

Crossfit setzt auf freie Übungen

Fitnesstraining im Gym wird vor allem mit Maschinen assoziiert. Auch heute noch ist die Zahl der Menschen riesig, die davon ausgehen, dass teure Maschinen effektiver sind, wenn es darum geht Muskeln aufzubauen und abzunehmen.

Fitnessstudios müssen Mitgliedschaften verkaufen, weshalb dort gerne erzählt wird, dass Training ohne Geräte weniger sinnvoll ist.

Crossfit verzichtet aber weitestgehend auf Geräte, was dazu geführt hat, dass sich viele Menschen die Frage stellen, wieso die so effektiven Maschinen in einer Box fehlen. Crossfit hat einer Menge Menschen die Augen geöffnet. Menschen die nun auch im Gym wieder mehr mit freien Gewichten trainieren.

Crossfit setzt auf komplexe Übungen

Und wieder hat die Übungsauswahl beim Crossfit etwas Gutes für die Fitnessgemeinschaft getan. Statt Armstrecken, Konzentrationscurls und Wadenheben sieht man beim Crossfit vor allem komplexe Bewegungen aus dem Gewichtheben oder Calisthenics.

  • Pull-ups
  • Push-ups
  • Squats
  • Deadlifts
  • und Co.

Beim Crossfit werden Übungen genutzt, die effektiv sind, die Koordination schulen, funktional sind und natürlichen Bewegungsmustern entsprechen. Auch diesen Ansatz haben viele Hobbysportler mit ins Gym genommen – vollkommen zu Recht.

Frauen trainieren beim Crossfit besser

Als ich anfing mich mit dem Fitnesstraining zu befassen, landete ich in einem typischen Fitnessstudio. Als Einsteiger wurde ich in die korrekte Nutzung der Geräte eingewiesen und während ich an der Bein- und Brustpresse meine ersten Kilos drückte, sah ich Frauen jeden Alters vor allem auf den Ausdauergeräten und in den Aerobickursen schwitzen.

Beim Crossfit wird kein Unterschied zwischen Männern und Frauen gemacht – warum auch?

Die effektivste Art zu trainieren ist für Männer und Frauen im Allgemeinen gleich. Schwere Gewichte, komplexe Bewegungen und intensive Belastungen sind auch für Frauen die Trainingsprinzipien mit dem größten Effekt.

Beim Crossfit weiß man das, aber im Gym hat sich das bis heute noch nicht überall herumgesprochen.

Bessere Betreuung

Dieser Vorteil ist natürlich stark abhängig von Box und Trainier, aber im direkten Vergleich ist die Betreuung beim Crossfit bedeutend besser und intensiver als im durchschnittlichen Gym, vor allem im Vergleich zu den Fitnessdiscountern.

Crossfit-Gruppen sind häufig klein und werden von einem Trainer während des kompletten Workouts betreut.

Crossfit ist deshalb fast schon eine Art Personal Training (was auch die höheren Beiträge erklärt).

Mehr Abwechslung, höhere Intensitäten

Immer noch trainieren viele im Fitnessstudio denselben Trainingsplan, den sie sie schon seit Jahren trainieren:

  • Montags – Brust und Schulter
  • Mittwochs – Rücken und Arme
  • Freitags – Beine und Bauch
  • Jeweils 3×8 Wiederholungen pro Übung

So oder so ähnlich sieht der Standardplan eines alteingesessenen Fitnesssportlers aus, dem mehr Abwechslung gut tun würde. Darüber hinaus gibt es immer noch Hobbysportler, die Angst vor hohen Intensitäten und schweren Gewichten haben.

Beim Crossfit ist definitiv mehr Abwechslung geboten als im Gym und die Intensitäten sind in der Regel ebenfalls bedeutend höher.

3. Die Nachteile von Crossfit

Wäre es nicht schön ein Trainingssystem zu haben, das nur Vorteile bietet? Leider gibt es so etwas nicht, denn je nach Voraussetzungen und Zielen werden aus den Eigenschaften eines Trainingssystems ganz individuell Vor- und eben auch Nachteile. Beim Crossfit sieht es nicht anders aus.

Crossfit trainiert vor allem Kraftausdauer

Wir können mit Crossfit Muskeln aufbauen und auch effektiv abnehmen. Wer seine Bestleistungen beim Training am ersten Tag mit denen nach 2 Jahren vergleicht, wird mir auch zustimmen wenn ich sage, dass wir mit Crossfit auch unsere Maximalkraft verbessern können.

Primär ist Crossfit jedoch Kraftausdauertraining und nur sekundär Maximalkraft- und Hypertrophietraining.

Die meisten WODs nutzen Volumen und Zeit und nicht Maximalgewicht als Steuerungsparameter. Daher ist Crossfit bei der Zielsetzung Muskelaufbau und Maximalkrafttraining anderen Systemen unterlegen – auch wenn uns das manchmal anders verkauft werden soll.

Training bis zur Erschöpfung

Viele der WODs gehen bis an die Grenzen. Was einerseits gut ist, kann dauerhaft auch wieder problematisch werden. Denn wenn immer wieder bis zur Erschöpfung trainiert wird, ist Übertraining nicht weit weg und eine schlechte Technik bei der Bewegungsausführung ist in vielen Boxen die Folge.

Das ständige Training bis zur Erschöpfung ist der Grund, warum sich viele Fitnesssportler beim Crossfit verletzen.

Das gesunde Maß zwischen ausreichend hoher und noch nicht gesundheitsschädlicher Intensität zu finden, ist nicht einfach und auch Crossfit liefert hier keine bessere Lösung als andere Trainingssysteme.

Schlechte Coaches und schlechte Boxen

Das größte Ärgernis sind schlechte Trainer und schlechte Boxen. Crossfit verlangt eine Lizenzgebühr von Boxen, die sich „CrossFit“ nennen wollen, investiert selbst aber nur sehr wenig in Kontrolle und Inspektion dieser Boxen.

Um eine CrossFit-Box eröffnen zu können reicht ein Wochendkurs (2 Präsenztage) und die jährliche Gebühr von derzeit 3.000€ aus.

Selbst die niedrigste Fitnesstrainer Lizenz (die B-Lizenz) in Deutschland verlangt doppelt so viele Präsenztage. Offensichtlich ist bei der Marke CrossFit nicht nur das Training, sondern auch die Ausbildung bedeutend effektiver. Denn wenn dem nicht so wäre, könnte man annehmen, dass es CrossFit mehr ums Geld geht, als um qualitativ hochwertiges Training. Und das kann doch nun wirklich nicht sein, oder?

Schlechte Periodisierung

Gute Boxen bieten auch eine sinnvolle Trainingsperiodisierung, schlechte Boxen bieten willkürlich zusammengestellte WODs.

Um ehrlich zu sein, kenne ich aber auch nur sehr wenige Fitnessstudios, in denen die Mitglieder ganzjährlich mit einer strukturellen Trainingsplanung versorgt werden. Hier sind es meist die Mitglieder selbst, die sich durch Internet und Fachliteratur in die Makrozyklisierung des Trainings einlesen.

Elitäre Sichtweise

Ein persönliches Problem mit Crossfit ist für mich die Community. Ein Gemeinschaftsgedanke und ein Gefühl von Gruppenzugehörigkeit ist zwar ganz nett und irgendwo auch ein Grund für die hohe Motivation in einer Box, aber zu keinem Zeitpunkt macht Crossfit aus mir einen besseren Sportler oder gar Menschen. Dies scheinen einige Crossfitsportler anders zu sehen.

Instagram, Facebook und Twitter sind voll mit Beiträgen von Freizeit-Crossfittern, die nicht damit geizen ihre PRs und Bizepsumfänge zu posten.

Sagen wir es, wie es ist: Die Genetik entscheidet zum größten Teil darüber, wie breit wir werden. Auf einem Weltklasseniveau ist es entscheidend, wie Training und Ernährung in jedem Detail aussehen. Für Freizeitsportler macht es kaum einen Unterschied, ob ich mich 2 Jahre mit Crossfit oder 2 Jahre mit konventionellem Fitnesstraining befasse. Die Ergebnisse werden in beiden Fällen vergleichbar sein, wenn die allgemeinen Trainingsprinzipien beachtet werden.

Dieser Punkt ist natürlich nur eine persönliche Meinung, aber ich denke einfach, dass weder Crossfit noch irgendein anderes Trainingssystem perfekt ist. Es gibt immer Inhalte, die sich Crossfitter vom Powerlifting abschauen können, Bodybuilder von Crossfit und Powerlifting aus dem Bodybuilding.

Eine elitäre Sichtweise hilft niemandem, sondern schadet einem nur, weil man die Augen davor verschließt, was über dem Tellerrand hinaus passiert.

CrossFit-Games

CrossFit, the Sport of Fitness

Besser hätte man den Marketinggedanken hinter Crossfit nicht ausdrücken können. Es zeigt überdeutlich, dass Crossfit kein Trainingssystem mehr ist, sondern ein Produkt. Ein Produkt, das mit allen Mitteln verkauft werden muss.

Die CrossFit-Games stehen für alles, was Fitness nicht sein sollte.

Professionelle Crossfit-Athleten verdienen inzwischen 6-stellige Beträge pro Jahr an Preisgeldern, die Sponsorengelder kommen noch hinzu.

Dass bei diesen Summen alles mit rechten Dingen zu geht, glaubt nur noch der naive kleine Junge in mir, der gerade seinen ersten Mitgliedsvertrag im Fitnessstudio unterschrieben hat.

Meiner Meinung nach sind ausnahmslos alle Top-Athleten in den großen Sportarten dieser Welt gedopt, auch beim Crossfit. Das diese Athleten dann andere Leistungen zeigen können als ein Freizeitsportler ist klar. Doch viele eifern den Stars des „Sport of Fitness“ nach, trainieren wie sie, essen wie sie und leben wie sie. Weil sie aber nicht so dopen, sind Verschleiß und Verletzungen vorprogrammiert. Was hat das also noch mit Fitness zu tun?

4. Warum mache ich jetzt nur noch sporadisch Crossfit?

Dies sind sie also, die Vor- und Nachteile, die Crossfit nach meiner 2-jährigen Erfahrung mit sich bringt. Wie Du siehst gibt es einige Dinge, wegen denen ich Crossfit empfehlen kann und auch froh bin es selbst gemacht zu haben. Komplett werde ich Crossfit auch nicht aufgeben, sondern immer mal wieder das ein oder andere WOD in mein Training einstreuen.

Nach 2 Jahren ist aber auch hier der Moment gekommen, wo ich etwas Neues ausprobieren will.

Ebenso wie damals, als ich zum Crossfit fand, brauche ich wieder eine neue Herausforderung, neue Erfahrungen und neue Reize. Was das genau sein wird, zeige ich Dir im nächsten Beitrag.

(Bilder im Artikel „2 Jahre Crossfit: Mein Erfahrungsbericht“: © Shutterstock.com: Mark McElroy)

Filed Under: FSS Experiments Tagged With: Crossfit

Comments

  1. Marco says

    März 16, 2017 at 7:51 am

    Sehr gut gefällt mir, danke dir. Ich hätte eine Frage könntest du mir bei der Ernährung für den Kraft Ausdauer Bereich bzw Muskelaufbau etwas behilflich sein wie sollte ich mich deiner Meinung nach wenn ich crossfit mache ernähren. Vielen Dank und super Bericht

    Antworten
    • Michael Brauer says

      März 17, 2017 at 7:38 pm

      Hi Marco,
      ernähre Dich einfach gesund. Ich weiß, das klingt ein bisschen zu allgemein und einfach, aber es ist so simpel. Bleib bei einer natürlichen Ernährung und verzichte auf verarbeitete Lebensmittel. Ob Du dann über- oder unterkalorisch Energie aufnehmen solltest, ist wiederum von Deiner Zielsetzung abhängig – Muskelaufbau = überaklorisch und Abnehmen = unterkalorisch. Mehr Detailinfos findest Du auch auf meiner FAQ-Seite zum Thema Ernährung. Und hier findest Du meinen speziellen Beitrag zum Thema Ernährung bei Crossfit.
      Gruß Mike

      Antworten
  2. Jan says

    August 17, 2017 at 1:16 pm

    Hi Michael,
    schöner Artikel zu Crossfit. Ich bin 2009 das erste Mal mit CrossFit in Berührung gekommen und fand das Konzept super und habe mit meinem Bruder in unserer Garage damals diverse WODs von der alten Crossfit-Seite gemacht. Die Entwicklung in der letzten Jahren gefällt mir persönlich nicht so gut. Vor allem der starke Kommerzialisierung und ich bin auch kein Fan der CrossFit-Games. Super finde ich aber den Community-Gedanken den Boxen und gegenseitige Pushen bei den WODs.

    Beste Grüße,
    Jan

    Antworten
  3. Clara says

    September 14, 2017 at 11:42 am

    Toller Beitrag! Ich mache auch Crossfit seit ca. 1 Jahr und kann schon wahnsinnige Veränderungen feststellen! Das ist wirklich die härteste und effektivste Sportart, die ich jemals gemacht habe!!

    Antworten

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